Weihnachten in der warmen Stube
Ich erinnere mich an unsere erste Hilfe innerhalb unseres Projekts im Sinne "Gemeinsam gegen Armut im Alter.
Es war kurz vor Weihnachten, als uns der Hilferuf der gesetzlich bestellten Betreuerin der Familie B. aus Saarlouis erreichte. Herr und Frau B. hatten zusammen eine Rente von 960 € und ihr Anspruch auf Sozialleistungen wurde ausgebremst durch ihr Hauseigentum.
Ihr renovierungsbedürftiges Haus hatte aber schon bessere Tage gesehen, so wie Familie B selbst auch. Es fehlte an so vielem und die Familie kam gerade so über die Runden. Familie B. und ihr behinderter Sohn kämpften von Monat zu Monat, immer in der Hoffnung, dass sich nicht unvorhergesehene finanzielle Belastungen einstellten. Diese Hoffnung wurde leider nicht bestätigt.
Ausgerechnet im der kalten Dezember ging der Heizungskessel kaputt, so dass Familie B. nicht nur im Kalten saß, sondern auch die anstehende Reparatur nicht vornehmen lassen konnte. Die Stiftung nahmen Kontakt auf mit einem Installateur und schilderten ihm den Fall. Er war bereit, auf seine Arbeitskosten zu verzichten, wenn "Lebenswerte" die Materialkosten übernehme. Dies taten wir. Ein herzliches Danke dem Installateur für seinen "Weihnachtsengelbeitrag." Frohe Weihnachten Familie B.in der warmen Stube.
Weihnachten 2018 bei meinen Kindern in Bayern
Im letzten Jahr haben wir es möglich gemacht, dass Frau S. aus Neunkirchen ihre Kinder zu Weihnachten in Bayern besuchen konnte.
Es war ihr finanziell nicht möglich die Fahrtkosten aus eigener Tasche zu bezahlen.
Die Fahrkarte wurde von Lebenswerte finanziert.
Ina B. möchte etwas dazu verdienen und eine Fortbildung machen, aber von was?
Ina ist 53 Jahre alt und wurde wegen einer Krebserkrankung berentet. Ihre Rente beträgt 980 €. Durch die Pflege ihres Sohnes mit einer Behinderung von 100 % ist sie leider auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt nicht mehr vermittelbar. Die Pflege ihres Sohnes wäre sonst nicht gesichert. Sie bezieht keine Sozialleistungen und möchte mit einem Minijob ihre Rente aufbessern.
Sie möchte im Jahr 2020 eine Weiterbildung zur Fußpflegerin machen, was für sie mit hohen Kosten verbunden ist. Mit ihrer derzeitigen Rente muss sie alle Lebenskosten bestreiten. Leben kann sie eigentlich nur von dem, was sie dazu verdient. Dies Lebenhaltung verdient sie sich gerade mit einem kleinen Minijob in der Pflege. Da sie ein Herz für ältere Menschen hat, betreut sie pflegebedürftige Menschen zu Hause, geht für sie einkaufen oder unterstützt sie im Haushalt.
"Lebenswerte" beteiligt sich an Inas Weiterbildung.
Seit November 2019 unterstützen wir Herrn E. aus Homburg. Da uns das persönliche Miteinander mit den von uns unterstützten Menschen sehr wichtig ist, pflegen wir einen engen Kontakt.
Wir erleben Herrn E. als einen ehrlichen Menschen, der immer hart gearbeitet hat. Er bekommt 500 € Rente plus Grundsicherung zum Überleben. Wenn man die Miete und alle Nebenkosten abrechnet, bleibt da nichts mehr für ihn, was er sich "außer der Reihe" leisten kann.
Hinzu kommt, dass er ein schmerzgeplagter Mensch mit chronischen Schmerzen ist. Er hat schon so viele Operationen hinter sich. Jetzt müsste er an der Schulter operiert werden. Sein Orthopäde rät aber davon ab und regt stattdessen eine durchblutungsfördernde Spritzentherapie an. Diese wird von der Krankenkasse nicht unterstützt. Wir beteiligen uns an den Kosten dieser Therapie. Herr E. freut sich sehr darüber, denn er weiß jetzt, dass er nicht alleine ist.
Wie hilfsbedürftige Menschen den Spieß umdrehen und die "Stiftung Lebenswerte" unterstützen
Am 12.04. 2019 ist das Haus einer Familie in Mandelbachtal abgebrannt. Dabei kam tragischerweise ihr Sohn ums Leben.
Wir haben über eine Lebenswertebotschafterin in einem persönlichen Gespräch Soforthilfe angeboten.
Am 30. August 2019 erhielten wir einen Brief der Familie. Sie schrieb sie uns unter anderem:
"Als am 12. April 2019 unser Haus in Mandelbachtal abgebrannt und unser Sohn ums Leben gekommen ist, haben Sie uns finanzielle und auch sonstige Hilfe angeboten. Dafür möchten wir uns ganz herzlich bedanken. Da wir aber schon so viel Hilfe bekommen haben, möchten wir das Geld dorthin weitergeben, wo es gebraucht wird. 1000 € möchten wir Ihnen zukommen lassen."
Als wir diesen Brief lasen, waren wir tief berührt und dankbar über die große Sozialkompetenz einer in notgeratenen Familie. DANKE!
Herr H. aus Blieskastel bekommt zu seiner Rente von 696,90 € noch 270 € Grundsicherung. Davon muß er seine Miete zahlen, Telefon und die Kosten für die Versicherung und Stadtwerke. Es bleibt aber trotzdem noch etwas übirg. Es stehen ihm täglich 13,76 € zur Verfügung für Essen, Trinken, Kleidung, Medikamente und was man sonst noch so braucht zum Leben. Herr H. ist außerdem Diabetiker und insulinpflichtig und hat nach einem Hirnschalg vor einigen Jahren noch viele weiteren gesundheitlichen Probleme. Der härteste Schlag aber ist, dass er ganz alleine ist.
Gerne unterstützt "Lebenswerte" Herr H. mit dem Nötigsten und steht ihm auch mit Rat und Tat zur Seite. Vor Weihanchten werden wir erstmal mit ihm notwendige Kleidung kaufen und Lebensmittel, die er sich so nicht leisten könnte. Vor allem werden wir ihm aber dabei unterstützen sozliale Kontakte aufzubauen und verlorenes Vertrauen in unsere Gesellschaft.
Herr S. Manfred wohnt in der Nähe von Saarbrücken in einem Appartemet mit einer Wohnfläche von 21,73 m².
Der 59 jährige bezieht monatlich vom Sozialamt des Regionalverbandes Saarbrücken Hilfe zum Lebensunterhalt nach dem SGB XII in Höhe von 520,33 € und eine Rente wegen Erwerbsunfähigkeit in Höhe von 156,67 €. Das sind 677,00 € monatlich, einschließlich der vom Sozialamt direkt an die Vermieterin gezahlten Miete (Kaltmiete und anerkannte Nebenkosten). Nach Abzug der Miete verbleiben Herrn S. 424,00 € zum Lebensunterhalt.
Herr S. war über Jahre alkoholabhängig. Entsprechend veränderte sich seine Lebensweise. Er hielt sich zunehmend in einem sozialen Milieu auf, das schlechten Einfluss auf seine Erkrankung hatte. Die Folgen waren eine Verwahrlosung in Bezug auf Kleidung und äußeres Erscheinungsbild, eine zunehmende Verschlechterung des Gesundheitszustands, eine Vermüllung der Wohnung usw.
Seit 2018 nimmt Herr S. keinen Alkohol mehr zu sich. Nach einer ärztlich begleiteten Entgiftung und einer Langzeittherapie hat sich sein Zustand deutlich verbessert und stabilisiert. Zug um Zug ordnete er sein Leben. Auch Dank der großen Unterstützung seines Betreuers kann er neue Sozialkontakte aufbauen und durch regelmäßige Arztbesuche seinen Gesundheitszustand. verbesserte er Er räumte seine Wohnung auf und säuberte sie, kaufte sich neue Kleidung und baute sich Möbel, aus Materialien aus einem Baumarkt und besorgte sich einige Kleinmöbel in einem Sozialkaufhaus . Für die Erneuerung des Innenanstrichs seiner Wohnung, der schon seit einigen Jahren nach dem Untermietvertrag fällig gewesen wäre, erhielt er vom Sozialamt einen einmaligen Zuschuss für den Kauf der Wandfarbe in Höhe von 50,00 €.Den Anstrich bewerkstelligte er in Eigenleistung.
Seitdem hat sich sein Selbstwertgefühl deutlich verbessert und er hat wieder neue Freude am Leben gewonnen.
Er ist durchaus in der Lage seinen normalen Lebensunterhalt zu bestreiten. Größere Anschaffungen sind mit einem monatlich verfügbaren Budget in Höhe von 424,00 € allerdings nicht möglich. Jetzt ist sein Kühlschrank kaputt gegangen, der kein Gefrierfach enthielt, so dass er kühl aufzubewahrende Lebensmittel nur zum sofortigen Verzehr immer vergleichsweise teuer einkaufen mußte. Eine Vorratshaltung von Lebensmitteln, die als Sonderangebote preiswert erhältlich sind, ist nicht möglich.
"Lebenswerte" bezahlt Herr S. einen Kühlschrank mit Gefrierfach und sorgt außerdem dafür, dass zum Weihnachtsfest der Kühlschrank auch gut gefüllt ist.
Außerdem benötig Herr S.eine neue Gleitsichtbrille, denn seine Sehfähigkeit hat deutlich nachgelassen. Seine Krankenkasse beteiligt sich an den Kosten nicht.
"Lebenswerte" wird die Kosten für die Gleitsichtbrille tragen. Wir glauben, dass unser Investment einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Stabilisierung der Lebenssituation eines bedürftigen Menschen leistet, der es bisher geschafft hat, sich aus der sozialen Abwärtsspirale zu befreien.